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Zifferblatt Römisch Katholische Kirche Sankt Lukas, Bärschwil

Im Rahmen von Massnahmenumsetzungen sind am Turm unter den Zifferblättern an der Süd- und Nordfassade zwei alte, gemalte Zifferblätter auf Verputzuntergrund zum Vorschein gekommen. Es stellte sich daher die Frage, wie diese historischen Zeitzeugen erhalten und gesichert werden können.

Beim Zifferblatt an der Nordfassade sind die mit Ölfarbe aufgemalten römischen Ziffern noch lesbarer als bei demjenigen an der Südfassade. Es ist davon auszugehen, dass die Ölfarbe auf den noch frischen Kalkverputz aufgetragen wurde. Der alkalische Kalkverputz löst die Ölfarbe an, wobei diese beiden Werkstoffe eine Art von Verbindung eingehen, man spricht dabei von einer „Verseifung“.

Am nach Süden ausgerichteten Zifferblatt lässt eine bläuliche Farbschicht vermuten, dass sich unter dem jetzt sichtbaren, aufgemalten Zifferblatt eine noch ältere Bemalung befindet.

Überlegungen zum Erhalt der gemalten Zifferblätter: Da die Verputzschichten partiell hohl liegen, wurde auch das Hinterfüllen in Betracht gezogen. Hinterfüllen mit einem Calciumhydroxid, welches sich verputzmaterialtechnisch am besten eignet, beinhaltet, da alkalisch, das Risiko, die Reste der Ölfarben auf- und anzulösen. Im Gespräch war auch Kieselsäureester, dieser müsste jedoch mit einem Füllstoff ausgerüstet werden, da Kieselsäureester alleine Hohlräume nicht überbrücken kann. Zudem würde dem kalkgebundenen Verputz ein neuer Werkstoff zugeführt.

Interventionsempfehlung: Nach der Diskussion zum Erhalt der Zifferblätter ist man zum Schluss gekommen, dass keine Hinterfüllungen ausgeführt werden. Die Risse wurden verschlossen und in Bereichen, wo es schon zu Abbrüchen und Fehlstellen gekommen ist, wurden Anböschungen mit einem Mörtel auf der Basis von Sumpfkalk und Kalkkaseinleim erstellt.

 

 
 
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